Das Saarland stellt die neue Kriminalstatistik vor. In Saarbrücken, präsentierte Saar-Innenminister Klaus Bouillon unlängst die Kriminalstatistik 2016. Und das mit Zahlen und Fakten, die aufhorchen lassen. Vor allem im Bereich der Wohnungsdiebstähle, die vielerorts ein Problem sind.
Saarland Kriminalstatistik stellt sich dem Trend entgegen
Denn im Saarland sind die Zahlen, und das deutlich, im Rückgang: Wurden 2015 noch 2.437 Wohnungseinbrüche gezählt, ereigneten sich in 2016 lediglich 1.947 Delikte dieser Art. Damit beläuft sich der Rückgang auf satte 20,1 Prozent. Auch die Aufklärungsquote (oftmals ein großes Problem bei Diebstählen und anderen Eigentumsdelikten) konnte zulegen. Und zwar um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf aktuell 16,6 Prozent.
Zeigen die Präventionsmaßnahmen und Schutzmaßnahmen nun erste Erfolge?
Damit scheinen die getroffenen Präventionsmaßnahmen, wozu auch eine eigene Ermittlungsgruppe „Wohnungseinbruch“ gehört, erste Früchte zu tragen. Denn auch die reine Diebstahlkriminalität zeigt sich rückläufig. So ereigneten sich in diesem Sektor im Jahr 2016 insgesamt 904 Taten weniger als 2015. Prozentual gesehen bedeute dies, so der Minister, eine Reduzierung um 3,5 Prozent. Vermutlich hat zum Rückgang auch beigetragen, dass viele Bürger es den Einbrechern inzwischen immer schwerer machen. Viele Bürger haben aufgerüstet und Sicherheitsvorrichtung, wie Alarmanlagen, Überwachungskameras und Zusatzschlösser in ihr Zuhause integriert. Mit den vermehrten Schutzmaßnahmen steigt für Einbrecher das Risiko erwischt zu werden.
Zukunftsweisendes Sicherheitskonzept
Auch dem Terror und den Herausforderungen der Moderne möchte das kleine Bundesland im Südwesten Deutschlands den Kampf ansagen. In diesem Zusammenhang nahm Anfang März die so genannte Operative Einheit mit 108 eigens geschulten und ausgerüsteten Beamten ihren Dienst auf:
Die verschärfte Sicherheitslage, die gestiegene Anzahl von Großeinsätzen bei Demonstrationen und Fußballspielen, sowie die wachsenden Aufgaben auf den Polizeidienststellen haben uns dazu veranlasst, eine professionell ausgebildete und ausgestattete Einsatzeinheit einzurichten
erklärt Bouillon die Entstehungshistorie dieser Spezialeinheit, die längs der Saar auf das Kürzel OpE hört.
Zur Sonderausstattung der Truppe gehören unter anderem eigens umgerüstete Fahrzeuge, eine robustere Bewaffnung (unter anderem Maschinenpistolen) samt Spezialpistolenholster sowie Schutzausstattungen wie ballistische Westen und Helme.
Damit stehen, und das saarlandweit, mehr Kommandos zur Verfügung, um in lebensbedrohenden Einsatzlagen aktiv zu werden. Mit Blick auf die gestiegene Gefährdungslage sieht Bouillon hier „eine ungemein wichtige und notwendige Investitionen in die Sicherheit unserer Gesellschaft.“
Einsatzeinheit ist Saarlandweit aktiv
Derzeit ist je eine Gruppe mit 18 Beamtinnen und Beamten in den Polizei-Inspektionen Saarbrücken Sankt Johann, Saarbrücken-Burbach, Saarlouis, Neunkirchen, Homburg sowie Sankt Wendel vertreten.
Damit kann die neue Sondereinheit schneller als herkömmlich Spezialeinsatzkräfte zur Unterstützung der normalen Streifen vor Ort sein. Das mögliche Problem: Die neue Einheit wurde vornehmlich aus den einzelnen Inspektionen rekrutiert. Somit müssen die so entstandenen Lücken durch Nachwuchskräfte gefüllt werden, damit das Ganze einen tieferen Sinn hat!
Peter Hoffmann
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